Führungskräfte erwarten von ihrem Coach neben der Steuerung des Coachings Prozesses häufig die Vermittlung von Tools zur Selbststeuerung. Diese Tools sollten so einfach und prägnant sein, dass die Führungskraft nach einmaliger eigener Anwendung sie auch gut an ihre Mitarbeiter weitergeben kann oder damit selbst eine eingeschränkte Coaching Rolle innerhalb der Führungsrolle einnehmen kann.
Die Übung eignet sich besonders, wenn der Coachee unter starkem Erwartungsdruck aus seinem Umfeld leidet und Klarheit sucht, wie er mit unterschiedlichen Erwartungen umgehen will. Vorteil ist, der Coachee reflektiert die unterschiedlichsten Aufträge/Erwartungen, die verschiedene Auftraggeber an ihn stellen. Auftraggeber können hierbei auch Familienmitglieder, Freunde oder auch innere Anteile sein. Dabei wird erfahrbar, dass unklare, unstimmige, widersprüchliche oder unerfüllbare Aufträge Dissonanzen und Blockaden erzeugen und somit die Energie und Handlungsfähigkeit herabsetzten. Der Coachee entwickelt Maßnahmen und Strategien im Umgang mit den Erwartungen und kann ein Gefühl der Handlungsfähigkeit und Selbstwirksamkeit (wieder)erlangen.
Dieses Tool eignet sich, wenn der Coachee unter Anspannung und Stress leidet und sucht nach Wegen, seinen Energiehaushalt in Balance zu bringen. Dem Coachee fehlt die Orientierung, was ihm Energie raubt und wie er Kraft auftanken kann. Eine einfache visuelle Darstellung eines Tanks mit Füllhöhenanzeiger, Abfluss und Zufluss hilft dem Coachee aufzuspüren, wie es um seine Energie im Moment gerade bestellt ist. Er identifiziert Kraftquellen und entwickelt Maßnahmen, um Ab- und Zufluss in Balance zu bringen.
Die Übung ist besonders geeignet, Coachees beim Hineinwachsen in eine neue Rolle zu unterstützen. (z.B. „die ersten 100 Tage“). Sie eignet sich auch, wenn der Coachee die Qualität seiner Beziehungen in einem bestimmten Kontext reflektieren und Handlungsstrategien ableiten will. Der Coachee erarbeitet unter Anleitung des Coachs ein Bild der eigenen Beziehungssituation auf Basis seiner individuellen Wahrnehmung. Der Prozess unterstützt ihn in der Reflexion auf die Qualität seiner Beziehungen, beispielsweise in einem Team oder einer Abteilung und kann ihm helfen, Handlungsbedarf zu erkennen und Maßnahmen abzuleiten.
Die Antreiber-Analyse kann ein guter Ausgangspunkt zur Verbesserung der mentalen Stresskompetenz sein. Sie eignet sich im Coaching besonders, wenn sich der Coachee selbst unter Druck und Stress setzt, sich dessen aber nicht oder nur teilweise bewusst ist. Das Modell innerer Antreiber beschreibt, durch welche gedanklichen Muster wir uns selbst unter Druck setzten und uns das Leben schwer machen. Das Modell kommt aus der Transaktionsanalyse, die darunter elterliche Forderungen versteht, mit denen konventionelle, kulturelle und soziale Vorstellungen verbunden sind. Mit Hilfe der Antreiber-Analyse können die Ausprägungen der einzelnen Antreiber (sei perfekt, mach schnell, streng Dich an, sei stark, mach es allen recht) herausgefunden werden. Der Coachee erhält einen Eindruck davon, ob und wenn ja welche Antreiber seinen Alltag „belasten“ können und kann diese dann zusammen mit dem Coach z.B. über „sogenannte Erlauber“ bearbeiten und Lösungen entwickeln.
Einfaches und nachvollziehbares Modell zum Verstehen von Dynamiken in Veränderungen. Führungskräfte sind immer auch Veränderungsmanager. Häufig sind sie, als die Treiber der Veränderung, ihren Mitarbeitern zeitlich voraus, was die Auseinandersetzung mit der Veränderung angeht. Hier ist eine Reflexion darüber hilfreich, wo können meine Mitarbeiter stehen, wie ging es mir damals in vergleichbarer Situation, was können die Mitarbeiter jetzt brauchen.